Archiv für den Monat: September 2010

Diaspora: Konkurrenz für BuddyPress?

Diaspora, ein dezentrales Social Network, wurde schon vor einigen Monat auf Reaktion der Probleme bei Facebook mit der Privatsphäre der Benutzer angekündigt. Seit einigen Tagen ist die erste „Alpha-Developer-Preview“ erschienen. Eine berechtige Frage stellt sich natürlich: Ist Diaspora eine Konkurrenz für BuddyPress?

Was ist Diaspora genau?

diasporaDer Name „Diaspora“ selber stammt aus dem griechischen und bedeutet „Verstreutheit“, was auch gut das Hauptmerkmal dieser auf Ruby on Rails und MongoDB basierten Software beschreibt. Es soll exakt die selben Funktionen wie Facebook bieten, jedoch liegen die eigenen Daten, wenn gewünscht, auf dem eigenen Server. Die Kommunikation zwischen den dezentralen Instanzen erfolgt verschlüsselt mit GnuPG.

Was ist BuddyPress genau?

BuddyPress ist eine Erweiterung für die populäre Blogplattform WordPress und erlaubt eine gewöhnliche Installation in wenigen Augenblicken in ein Social Network umzurüsten. Auch hier gleicht der Funktionsumfang den großen Playern wie Facebook. Außerdem behält auch bei BuddyPress die Kontrolle über die eigenen Daten und der Daten der Mitglieder. Technische Basis ist wie beim Mutterprojekt PHP und MySQL.

Unterschiedliche Ziele

Diaspora verfolgt das Ziel ein alternatives Facebook mit höchstmöglicher Privatsphäre zu gestalten. Dezentralität ist hier das Stichwort. Jeder behält die Kontrolle, dennoch sind alle vernetzt, ohne auf den bisherigen Komfort zu verzichten.

BuddyPress hingegen möchte jedem Anwender erlauben ein eigenen soziales Netzwerk zu bauen, um Familie, Firma, Sportverein oder Schule zu vernetzten. Augenmerk liegt auf der Schaffung eigener privater oder öffentlicher Räume abseits der allgemeinen Netzwerke, um Funktionalität und Optik frei zu gestalten.

Fazit

Insgesamt kann man nicht sagen, das beide Projekte, Diaspora und BuddyPress, Konkurrenten sind. Dafür sind die Ziele der Systeme zu unterschiedlich. Dennoch können beide von einander lernen.

So würde man sich für BuddyPress die Möglichkeit wünschen, Daten und Freundschaften mitzunehmen, damit man in einem anderen BuddyPress-Netzwerk seine Daten nicht nochmal eingeben muss.

Diaspora hingegen würde einen einfachere Installation einen Schritt weiterbringen, die Kontrolle der eigenen Daten auf einem persönlichen Server, denn Ruby on Rails und MongoDB benötigen Fachwissen und einen eigenen Server, was nicht jeder vorweisen kann.

BuddyPress im aktuellen c’t-Magazin

ct2010_gross-ac2bdf41571bbab3Für die neueste Ausgabe des c’t-Magazins durfte ich einen Artikel zu BuddyPress schreiben. Auf insgesamt drei Seiten geht um Vorteile, die Installation von BuddyPress und wie man ein WordPress-Theme für BuddyPress umrüstet. Zudem gibt es einen kurzen Blick auf Privatsphären-Einstellungen in BuddyPress sowie Erweiterungsmöglichkeiten.

Das c’t-Magazin Ausgabe 20/2010 mit dem Artikel „Mein persönliches Facebook – Mit BuddyPress ein eigenes soziales Netzwerk bauen“ (ab Seite 162) ist ab Montag, 13. September, im Handel erhältlich. Es kostet im Einzelverkauf 3,70 €.

Beim Satz hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen: Auf Seite 163 ist das empfohlene Plugin „Force User Login“ nicht mit BuddyPress kompatibel. Nehmen Sie fürs Abschotten der BuddyPress-Installation das Plugin „Private BuddyPress„, für Schützen der Registrierung mit einem Passwort das Plugin „Invitation Code Checker„.

BuddyPress-ABC: Was ist die Admin-Bar?

Wer schon länger mit BuddyPress arbeitet kennt die meisten Fachausdrücke, doch Neueinsteiger kann das „Fachchinesisch“ schnell aus dem Konzept bringen. Hier hilft das BuddyPress-ABC und erklärt regelmäßig die bunte BuddyPress-Welt in einfachen Worten.

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Admin-Bar (englisch admin bar), auch BuddyBar genannt, bezeichnet die Leiste, die auf jeder Seite oben am Rand festklebt. Dieses Leiste ermöglicht einen schnellen Einstieg in die BuddyPress-Funktionen und -Seiten, wie das eigene Profile, die Gruppen oder Einstellungen. Außerdem enthält sie Links zur Anmeldung und Registrierung. Zudem kann über das rechte Drop-Down ein zufälliges Profil, Gruppe oder, wenn vorhanden, Blog aufrufen werden.

Plugin der Woche: »Private BuddyPress«

BuddyPress erlaubt es einfach ein eigenes Social Network zu bauen, jedoch sind diese öffentlich – vom Profil bis zur Gruppe. Das eignet sich nicht für jede Community. Gerade wenn es um sensible Informationen oder Benutzergruppen geht, sollen nur registrierte Personen Zugriff auf die Installation erhalten. BuddyPress bietet von Haus aus keine Lösung dafür an, aber mit Hilfe des Plugin »Private BuddyPress« lässt sich das Problem schnell umsetzen.

Das auch in Deutsch vorliegende Plugin schützt eine vorhandene Installation vor unerlaubten Blicken. Unangemeldete Besucher werden auf die Login-Seite weitergeleitet und aufgefordert ihre Zugangsdaten anzugeben. Zudem kann eingestellt werden, dass die Startseite und/oder die Registrierungsseite von dieser Blockade ausgenommen werden, so kann eine BuddyPress-Installation auch halb öffentlich laufen, das heißt die Anmeldung ist für jeden offen, aber Inhalte werden nur für angemeldeten Benutzern angezeigt (ähnlich studiVZ).

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Außerdem ist »Private BuddyPress« auch zu Feed-Lesern freundlich, denn mit Unterstützung von HTTP-Auth (was die meisten Feedreader unterstützen) können RSS- und Atom-Feeds weiterhin abonniert werden. So kann die Privatsphäre der eigenen Mitglieder ohne Verlust von Komfort geschützt werden.

Das Plugin kann entweder aus dem WordPress-Verzeichnis heruntergeladen werden oder über das Backend automatisch installiert werden. Es benötigt mindestens WordPress 3.0 sowie BuddyPress 1.2.